Nesenbachers Cache-Talk

Ein Geocaching-Blog von Heike & Jo
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Ein neuer Stern am Outdoor-GPS-Himmel

 

Voraussichtlich zum 30.9.2011 wird Medion mit dem GoPal S3857 in den Markt der mobilen Outdoor-Navigation einsteigen. Für einen Preis von 179€ bietet das Gerät Leistungsdaten und Features, für die man bei den Platzhirschen der Branche einige Hunderter mehr auf den Tisch blättern muss…

3D-Kompass, barometrischer Höhenmesser, ein wasserfestes Gehäuse nach dem IPx7-Standard, transreflektives 3-Zoll-Display mit Touchscreenbedienung, SiRFStarIII-Empänger, 8GB interner Speicher, Geocaching-Modus, vorinstallierte Topo-Karten für Deutschland (BKG 1:100.000) und OSM-Karten für Europa, Download-Gutschein für einen Kartenausschnitt in 1:25.000, im Lieferumfang enthaltene Lenkerhalterung, und, und, und. Davon kann man bei anderen Geräten dieser Preisklasse nur träumen. Doch wo ist der Haken?

Dem erfahrenen Outdoor-GPS-Nutzer dürfte sofort aufgefallen sein, welchen wichtigen Punkt wir bei obiger Beschreibung der Geräte-Eigenschaften weggelassen haben, um noch näher darauf einzugehen: Die Stromversorgung. Dies dürfte der Knackpunkt für die ernsthafte Nutzung des Geräts sein. Das GoPal besitzt einen (wahrscheinlich nicht vom Benutzer auswechselbaren) eingebauten Li-Ionen-Akku, der es laut Hersteller für bis zu 8 Stunden mit Strom versorgen kann. Unsere Erfahrung mit solchen Herstellerangaben ist die, dass in der Praxis, außerhalb des Labors der Hersteller, oft nur 75% des angegebenen Werts erreicht werden – dabei darf die Hintergrund-Beleuchtung dann aber nicht eingeschaltet sein. Unser vom Hersteller mit 16 Stunden Laufzeit angegebenes Oregon 300, erreicht bei durchschnittlichem Einsatz zum Geocaching, eine reale Akkulaufzeit von 8-9 Stunden, wobei die Hintergrund-Beleuchtung ca. 10% der Zeit auf volle Helligkeit eingeschaltet ist. Mutmaßt man jetzt, dass auch beim GoPal ein Wert von 50-60% der Herstellerangabe realistisch ist, kommt man auf rund 4 Stunden Betriebszeit pro Akkuladung. Das ist zumindest für unsere Einsatzzwecke deutlich zu wenig, zumal man bei leerem Akku ja nicht einfach frische Zellen einsetzen kann. Schade, dass Medion hier nicht auf Akkus/Batterien im Standard-Format AA oder AAA gesetzt hat, denn outdoor verlässt man sich nur dann ernsthaft auf so ein Gerät, wenn man sicherheitshalber noch einige voll geladene Akkus im Rucksack hat. Bestimmt wird es auch für das GoPal externe Batterie-Packs geben, die per Kabel und (meist filigranem) Steckverbinder angekoppelt werden und die Laufzeit deutlich erweitern. Auf dem Fahrrad mag das noch akzeptabel sein, in der Hand stellt es aber bestenfalls eine Notlösung dar.

Für Einsteiger oder Gelegenheits-Cacher bietet sich mit dem GoPal S3857 aber eine attraktive Alternative zum unschlagbaren Preis. Ob es an die Robustheit und Zuverlässigkeit der viel teureren Konkurrenzgeräte herankommt, wie es um die Bedienbarkeit steht und wie sich die Umsetzung der Geocaching-Funktionen schlägt, wird sich natürlich erst nach dem Verkaufsstart am 30.9. in der Praxis zeigen.

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