Nesenbachers Cache-Talk

Ein Geocaching-Blog von Heike & Jo
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Wathosen, Lost-Places, Underground und Cache Nummer 1400

Am Wochenende war bei uns ein abwechslungsreiches Programm in Sachen Geocaching angesagt. Die Eröffnung machte ein Lost-Place in Kirchheim/Teck, auf den wir uns besonders freuten, da es sich um ein Erstlingswerk eines befreundeten Cachers handelt. Das zum Thema passende Rätsel war nach kurzer Internetrecherche schnell gelöst und der Geochecker gab grünes Licht. Stage 1  war schnell entdeckt und als wir die Koordinaten eingetippt hatten, wären wir um ein Haar trotzdem in eine falsche Richtung weitergegangen. Wer wissen will warum, sollte den Cache machen. An Stage 2 schnupperten wir dann den vertrauten Lost-Place-Geruch – wir waren drin!

Auch die nächste Stage war schnell gefunden. Die Idee, dass sich die Hinweise, auch wenn sie sich präziser auslegen lassen, nur auf den gesuchten Raum beziehen, fanden wir bei einem Lost-Place mit spärlicher Einrichtung eine gute Lösung. Doch schon bei der nächsten Stage scheiterten wir daran. Obwohl wir alles absuchten, blieb der Hinweis verborgen. Wir beschlossen erst mal  Fotos zu machen und danach weiterzusuchen. Dabei entdeckten wir leider schon vorab das Final. Da wir den zugänglichen Teil des Lost Places aber bereits erkundet hatten, beließen wir es dabei, denn viel wäre mit Sicherheit nicht mehr gekommen. Unser Fazit: Ein netter Lost-Place, der sich hinter JR‘s verlassenen Häusern nicht zu verstecken braucht.

Einige Caches später ging es in den Underground. Wir immer bei solchen Caches, wollten wir uns das nur mal anschauen. Man rechnet ja bei sowas immer mit engen, dreckigen, stinkenden und spinnwebenverhangenen Abwasserrohren, die man hunderte Meter entlangrobben muss und danach keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem Foto in seinem Ausweis besitzt. Als wir an den Eingangskoordinaten ankamen war aber alles anders. Groß, sauber, trocken und frei von Spinnweben – da ist fast jede Fußgängerunterführung schmutziger, also nichts wie rein. Selbst vom erwarteten Lärm der darüberliegenden Autobahn war nicht zu hören und nach kurzer Suche war auch das wirklich gut versteckte Döschen gefunden und nach einigen Fotos verließen wir trocken, sauber und gut gelaunt, einen beinahe anzugtauglichen Underground.

Am Sonntag dann das nächste Highlight: Unser 1400. Cache stand an, war recht überraschend kam. So früh hatten wir den ja gar nicht erwartet. Natürlich sollte es diesmal wieder ein besonderer Cache werden. Die Auswahl zwischen Underground, Nachtcache und Lost-Place fiel – vor allem wetterbedingt – zugunsten des Lost-Places aus. Ein weiteres von JRs verlassenen Häusern, diesmal in der Nähe von Marbach am Neckar.

Da das Haus selbst recht weit abseits von bebautem Gebiet liegt und es dort nur einen Parkplatz gibt, ist es recht unwahrscheinlich dort auf andere Cacher zu treffen. Der Parkplatz war frei, also hatten wir das Haus für uns alleine. Im Listing wurde vor durchbrechenden Böden gewarnt und schon recht bald entdeckten wir ein Badezimmer, welches komplett nach unten gebrochen war. Da wir das Haus von unten nach oben erkundeten, entdeckten wir schnell die durchgefaulten Stellen an der Decke, sprich am Boden des darüber liegenden Stockwerks. So konnten wir gefährliche Bereiche schon früh erkennen und die nötige Vorsicht walten lassen. Wer den Cache ebenfalls auf dem Programm hat, sollte vor allem im Dachgeschoss extrem vorsichtig sein, wo durch undichte Stellen am Dach Regenwasser ins Haus lief und den Boden verrotten ließ. Das Haus mit seinen einst stuckverzierten Decken wurde wahrscheinlich aufgrund seiner extrem eingekeilten Lage zwischen Steilhang und vielbefahrener Landstraße aufgegeben. Der Cache selbst ist als simpler Tradi ausgelegt und recht schnell gefunden, aber dennoch kam echtes Lost-Place-Feeling auf. Im ehemaligen Schlafzimmer des Erdgeschosses fanden wir eine geeignete Stelle um unseren vollen Hunderter, wie es sich gehört, mit Sekt zu feiern!   

Die Wathose hatten wir schon vorsorglich eingepackt, denn mitten in Kornwestheim gibt es ja auch noch einen Cache, der auf einer Insel inmitten eines Sees im Stadtpark liegt. Die Location ist normalerweise sehr vermuggelt, weswegen den Cache viele erst nach Einbruch der Dunkelheit machen. Bei Regen und novemberartigen Temperaturen dürften sich aber auch nicht soooo viele Menschen im Park aufhalten. Beste Voraussetzungen also einen Versuch zu wagen.

Irgendwann im Winter waren wir schon mal vor Ort, um eventuell das Eis auf dem See zu nutzen, welches aber zu brüchig war. Dafür konnten wir den optimalen Parkplatz ausfindig machen und erkunden, wo der optimale Startpunkt für die Wathosen-Aktion liegt. Genau dorthin ging es dann auch schnurstracks. Hier kann man sich recht blickgeschützt ins ‚Michelin-Männle‘ verwandeln und sich in den See begeben. Für unseren ersten Versuch wählten wir die Hose einer ABC-Schutzausrüstung aus NVA-Beständen.  Sie hat den großen Vorteil, dass die Schuhe angelassen werden können. Heike erklärte sich bereit, die Aufgabe zu übernehmen. Nach den ersten Schritten im Wasser merkten wir schnell, dass der See tiefer ist als angenommen. Nach weiteren drei Metern stand Heike das Wasser nur noch wenige Zentimeter unter dem Hosenrand, aber die halbe Strecke zur Insel war noch nicht geschafft. Wir pfiffen sie zurück und entschieden, es an einer anderen Stelle erneut zu versuchen. Doch eine geeignetere Stelle, die man auch erreichen kann, gab es nicht. Im Auto hatten wir noch eine echte Wathose, die wir für den zweiten Versuch benutzen wollten. Sie ging Heike bis unter die Achseln und auch die Stiefel Größe 46 waren viel zu groß. Heike störte sich nicht daran und stieg in den See. Diesmal klappte alles wunderbar und nach wenigen Minuten hatte sie die Dose in der Hand und konnte sich ins Logbuch eintragen. Unser erster Wathosen-Cache, der diesen Namen auch verdient, war gemeistert!

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