Ein Tag auf dem Bauernhof
Vor einer Woche entdeckten wir beim Durchsehen der neuesten Caches, dass es wieder einen neuen Lost- Place-Cache gibt: Rinderwahnsinn – Even Cowgirls Get the Blues (GC1VWFR) von SM und JR, den Meistern der Lost-Places. Das Beste war, dass der Cache keine 10 Km von uns entfernt gelistet ist. Wir machten uns also sofort daran, das Einstiegsrätsel zu knacken, in Erwartung der üblichen ‘harten Nuss’. Das Rätsel war jedoch schneller gelöst, als wir es uns selbst erhofft hatten. Wir überlegten, ob wir nicht doch sofort losziehen sollten, oder ob man sich vor Ort schon auf den Füßen stand. Darüber hinaus gab es erst für den vierten Finder eine Belohnung, also warteten wir ab.
Am späten Sonntag-Nachmittag waren immer noch keine Logs zu lesen und wir beschlossen an diesem Tag nicht mehr loszuziehen, da es ja schon recht früh dunkel wird. Wir kontaktierten AMFS, mit dem wir nun schon einige Lost-Places gemeinsam gemacht haben und fragten, ob er Lust und Zeit hat. Wir fanden einen Termin am Sonntag den 13.September, was uns ideal erschien, da dann die erste Welle der Cacher abgeklungen sein dürfte.
Pünkltlich waren wir am vereinbarten Zeitpunkt vor Ort, alle benötigten Utensilien hatten wir dabei, also nix wie rein ins Vergnügen. Stage1 war schnell gefunden und auch die kleine Kletteraktion an Stage2 war kein wirkliches Problem. Von da an ging es recht flott von Stage zu Stage, wobei wir das ganze Ausmaß des Areals kennenlernten. Immer wieder trafen wir auf versteckte, oder weniger versteckte Gags, die die Cache-Owner hinterlassen hatten. Dass wir irgendwann auf eine knifflige Stage treffen würden, war aus den Logs unserer Vorgänger erkennbar und bald war es dann auch tatsächlich soweit. Nicht, dass diese Stage viel schwieriger als die anderen war, aber das, was wir hineininterpretierten, machte sie dazu. Wir haben jeden Millimeter genauestens untersucht und Lisa durchwühlte in ihrer Verzweiflung sogar einen Strohhaufen nach dem nächsten Hinweis. Je länger wir vergebens suchten, um so absurder wurden die Ideen. So wurde zum Beispiel ein passendes Schloss für den Schlüssel gesucht, damit wir auf dem dadurch herausgefahrenen Sperr-Riegel die nächsten Hinweise ablesen könnten. Die Suche kostete uns extrem viel Zeit und irgendwann kamen wir auf die einfachste aller möglichen Lösungen: Wir suchten einfach nur am falschen Ort. Der richtige Ort war dann vergleichsweise schnell gefunden. Von dort aus ging es wieder zügig weiter und auch die geniale T5-Stage konnte uns nicht aufhalten – das machten wir schon ganz alleine! Als Codeknacker stellten wir mal wieder unsere absolute Unfähigkeit unter Beweis (Team Nesenbacher & AMFS waren stets bemüht…), was aber daran lag, dass wir den Hinweis auf den Schlüssel total falsch interpretierten. Nachdem wir alle Möglichkeiten, die uns der falsche Schlüssel bot, erfolglos abgearbeitet hatten, blieb uns nur der Telefon-Joker. Schnell erkannten wir wo der Fehler lag und konnten dann ebenso schnell den Code entschlüsseln. Der erhaltene Klartext war dann eindeutig genug und das Final war schnell gefunden. Dies war zugleich unser 850. Cache – kein richtiger Meilenstein, aber wir ließen es uns trotzdem nicht entgehen, noch vor Ort eine Flasche Sekt zu köpfen.
Unser Fazit: Jeder Lost-Place-Fan kommt hier mal wieder voll auf seine Kosten und sollte sich diese Location nicht entgehen lassen. Die Stages sind gut ausgearbeitet, führen fast durch die ganze Location und sind stets mit einer gewissen Portion Humor verziert. Unmögliches wird einem hier nicht abverlangt, jedoch sollte man bei der Zeitplanung ruhig großzügig vorgehen. Die Frage, warum es hier keinen Bonus-Cache gibt, bleibt jedoch offen – die Location würde es allemal hergeben.
Update März 2010: Leider ist die Location mittlerweile abegrissen worden und der Cache somit ebenfalls Geschichte. Uns jedoch gibt das Gelegenheit, die Fotogalerie zu überarbeiten, zusätzliche Bilder zu veröffentlichen und die Fotos weniger verfremdet zu präsentieren.