Laserstages
In aufwändigen Caches, bevorzugt in Lost-Places, sind sie immer öfter anzutreffen: Laser-Stages. Gemeint sind damit Aufgaben an einer Stelle des Caches, die man nur durch Einsatz eines handelsüblichen Laserpointers lösen kann. Zum Glück müssen dabei keine Entfernungen von mehreren Kilometern überbrückt werden, wie bei unserem Titelbild. Aus eigener Erfahrung und vom Lesen vieler Logs wissen wir aber, dass es aber selbst bei wenigen Metern oft Probleme gibt…
Die Funktionsweise der meisten Laserstages ist recht ähnlich: Der Laserpointer wird dabei in eine Vorrichtung gespannt, oder an vorgegebener Stelle angesetzt, um dann durch den über Umlenkspiegel geführten Laserstrahl anzuzeigen, wo die nächsten Hinweise zu suchen sind. In einigen Fällen ist die Vorrichtung dreh- und schwenkbar, so dass man nur durch Einstellen von vorab zu ermittelnden Winkeln ans Ziel kommt. Mittlerweile werden schon relativ eng beieinanderliegende, in falsche Richtungen zeigende Fake-Spiegel verbaut, um die Sache weiter zu erschweren. Spätestens dann ist es unabdingbar, dass der Strahl möglichst exakt in der Längsachse des Laserpointersverläuft. Genau dies ist aber meist nicht der Fall. Die Abweichungen sind nicht unerheblich: Unser eigener Laserpointer zum Beispiel, weicht schon auf 10m ganze 25cm von der Axialen ab. Diese Abweichungen nehmen proportional zur Entfernung zu. In unserem Fall also 50cm in 20m Abstand, 75cm in 30m, usw. – zu viel, um unter einigen Fake-Spiegel den richtigen zu treffen. Kennt man jedoch den Betrag und die Richtung, in die der Strahl abweicht, kann man das kompensieren.
Nur zum allgemeinen Verständnis: Hält man den Laserpointer leicht schräg, um die Abweichung auszugleichen und trifft dadurch den ersten (oder den richtigen) Spiegel, läuft der Laserstahl danach korrekt weiter und es müssen im weiteren Verlauf des Strahls keine Abweichungen mehr einkalkuliert werden, die durch den eigenen Laser verursacht wurden.
Durch einen kleinen Test kann man recht einfach ermitteln, in welche Richtung und um welchen Betrag sein eigener Laserpointer abweicht. Alles was man dazu braucht, ist ein Türrahmen, einen Helfer, einen Meterstab und natürlich den Laserpointer.
Mit einer Hand drückt man den Pointer in eine Türrahmenecke, so dass der Einschaltknopf vorne herausragt. Mit der anderen Hand schaltet man ihn ein und achtet darauf, dass der Laserpointer nur auf seinem Gehäuse aufliegt. Indem man den Pointer dreht, sieht man recht schnell, dass der Laserpunkt an der gegenüberliegenden Wand einen mehr oder weniger großen Kreis beschreibt. Nun wird den Pointer in die Stellung gedreht, in der sich der Lichtpunkt an der höchsten Stelle des Kreises befindet. Der Helfer setzt nun den Nullpunkt des Meterstabs dort an, wo der Punkt auftrifft und drückt ihn so in senkrechter Position gegen die Wand. Natürlich sollte darauf achten, dabei nicht in den Strahl zu schauen. Nun dreht man den Laserpointer um 180° und findet durch leichtes Hin- und Herdrehen den tiefsten Punkt heraus. Er sollte genau auf dem Meterstab liegen. Der Wert am Meterstab, bei dem der Laser auftrifft wird notiert. Auf dem Laserpointer markiert man durch einen Pfeil mit wasserfestem Stift, in welche Richtung der Strahl abweicht. Bei unserem Pointer konnte man den Pfeil sogar vorne, über der Austrittsöffnung draufzeichnen.
Viele Laserpointer haben einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter. Dadurch lassen sie sich (vorsichtig!) in das Futter eies Akkuschraubers spannen. Wird der Schalter des Lasers mit Klebeband fixiert und der Akkuschrauber gestartet, kann man auf der Projektionsfläche den Durchmesser des Kreises sehr bequem messen.
Mit dem Meterstab misst man nun den Abstand, den der Pointer zur Wand hatte. In unserem Fall waren das 3,8 Meter. Von dem gemessenen Abstand (bei uns 19cm) der Laserpunkte nimmt man nun die Hälfte, teilt das Ergebnis durch den Abstand zur Wand: 9,5 : 3,8 = 2,5 und erhält dadurch die Abweichung seines Laserpointers in Zentimeter pro Meter. Diese schreibt man ebenfalls auf den Laserpointer.
Vor Ort schätzt man dann einfach den Abstand zum ersten Ziel. Diesen Wert multipliziert man mit der Abweichung pro Meter und erhält den Betrag, um den der Laser danebenliegen wird. Die Richtung der Abweichung bekommt man vom Pfeil auf dem Laserpointer. So kann man recht gut abschätzen, welches Ziel man hätte treffen sollen und kann per Hand korrigieren. Dann kann man nur noch hoffen, dass der Laser des Owners, der die Laserstage eingerichtet hat, halbwegs exakt war.