Wie wir zu Cachern wurden
Mit GPS kamen wir schon sehr früh in Berührung und hatten auch schon im Jahr 1999 ein Navigationsgerät der ersten Generation im Auto. Das Teil war wirklich lustig und man hätte meinen können, die Entwickler hätten zu viel “Star Trek” geschaut, denn es “beamte” einen doch gerne mal sporadisch 4 Querstraßen parallel und wieder zurück. Oder wenn man mitten auf einer Brücke war, meinte es schon mal “rechts abbiegen” – wozu gibt es auch eigentlich diese Einfahrtsschleifen an Autobahnkreuzen…? In Punkto kürzeste Strecke war es also heutigen Geräten weit überlegen, aber die ganzen Lacher, für die dieses Gerät gesorgt hat, sind eine eigene Geschichte.
Doch zurück zum Geocaching. In meiner Computerzeitschrift (ja, die mit den beiden Buchstaben) erschien noch im Jahre 2002 ein Artikel über Geocaching. Verbindungen von Natur und Technik sind genau mein Ding, aber als ich Heike vom Geocaching erzählte, haute sie das nicht gerade vom Hocker. Also geriet dieses Thema für lange Zeit fast in Vergessenheit. Der erste, kleine Schritt zum Geocaching kam erst 2007, als wir uns auf einer Wanderung auf der Schwäbischen Alb derart verirrten, dass aus den geplanten 18 Km, knackige 38 Km wurden. Pocket-PC und GPS-Maus waren ja vorhanden, also warum diese nicht zur Outdoor-Navigation einsetzen?! Eine Woche und locker 10 Stunden Einarbeitung in dieses Thema später, war es dann soweit. Die ersten Versuche waren recht erfolgreich, aber wir lernten auch recht schnell die Tücken der Technik kennen. Trotz kleinerer Rückschläge blieben wir aber dabei und GPS wurde zum festen Bestandteil unserer Outdoor-Aktivitäten.
Im Frühjahr 2008 besuchten wir eine kleine, aber feine Outdoor&GPS-Messe bei Tübingen. Unter anderem gab es dort auch einen Vortrag über Geocaching, den wir uns eigentlich auch nur anhörten, weil wir an jedem der rund ein Dutzend Messestände schon dreimal waren. Heike war diesmal recht aufgeschlossen dem Thema gegenüber und fragte, ob wir das auch mit unserem Gerät machen könnten. Als ich dies bejahte und keine ernsthafen Einwände mehr kamen, beschlossen wir, das mal auszuprobieren. Der Schwabe bringt das mit einem Satz auf den Punkt: “Koschd ja nix”.
In der folgenden Woche begann ich mich auch in dieses Thema einzulesen und meldete uns bei Opencaching und Geocaching an. Mir war klar, dass der erste Cache darüber entscheidet, ob es einen zweiten geben wird oder nicht. Die Auswahl eines geeigneten Caches war also gar nicht so einfach. Bald hatte ich eine ganze Reihe Anforderungen an den ersten Cache: Ich mußte sicher sein, dass wir auch in der Lage sind ihn zu finden. Ein Tradi durfte es nicht sein, denn der würde wieder die Frage nach dem Sinn aufkommen lassen. Er sollte in einer wirklich schönen Umgebung liegen und sich womöglich nahtlos in eine Wanderung integrieren lassen. So kam es, dass unser allererster Cache (GCHB9P) rund 40 Km von zuhause entfernt liegt und ein, aus heutiger Sicht, eigentlich eher unspektakulärer Multi rund um einen kleine See ist. Wir haben ihn recht schnell gefunden und die Tatsache, dass es heute diesen Blog gibt, ist wohl selbstredend.